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Schon vor ca. 30 Jahren war meine Familie, nach dem Tod unserer Toypudelhündin „Orakel von der Murinsel“, auf der Suche nach einem kleinen Familienhund, der die Lücke, die unsere Raki hinterlassen hatte, schließen konnte. Auf der Suche nach einem kleinen Familienhund kamen wir zu Johanna Frithum, dort wollten wir uns einen Yorkiwurf ansehen. Doch als wir bei ihr einen Papillonwelpen sahen war es um uns geschehen, wir verliebten uns sofort in die entzückende Kleine und meine Mutter wollte sie unbedingt haben, doch Frau Frithum hatte sie selbst erst bekommen und wollte sie uns um keinen Preis überlassen. So zog „David vom Küngigelberg“ - ein Yorkshire Terrier für - 14 Jahre bei uns ein. Vielen Dank nochmals an Frau Frithum für diesen schönen, gesunden Hund, der uns so viele Jahre Freude bereitet hat. Doch der Papillon hatte unsere Herzen erobert, und auch in den folgenden Jahren hatten wir immer wieder Kontakt mit dieser bezaubernden Rasse. Da meine Eltern auch Rennpferde besaßen, und wir deshalb ein Gestüt kauften, bekam ich von einem Freund als meinen ersten Rassehund einen Dalmatiner (die einzige Hunderasse die den Namen KUTSCHENBEGLEITHUND verdient) als Weihnachtsgeschenk. Diesen Dalmatiner zeigte ich auf Hundeausstellungen und natürlich besuchten wir auch die Hundeschule. Dort kam es wieder zum Kontakt mit den Papillons. Ich lernte Diana Boysen, eine Schwedin, die in Österreich lebte mit ihren wunderschönen Papillons (die sie auch sehr erfolgreich ausstellte), sowie Helga Marksteiner und Gabriele Fasching kennen. Frau Marksteiner’s Papillon (leider kann ich mich nicht mehr an den Namen erinnern), war sehr erfolgreich in Agility und Frau Fasching war wohl eine der engagiertesten Hundeausbilder, die, mit Ihren Papillons alle nur möglichen Prüfungen und Turniere absolvierte, die ich je kennen gelernt hatte. Nach dem Tot unseres Yorkis war meine Mutter wieder auf der Suche nach einem Papillon. Doch bevor Sie sich einen Wurf anschauen konnte, sah Sie einen kleinen Zwergschnauzer Welpen im Schaufenster einer Tierhandlung, der ihr so leid tat, dass Sie ihn spontan kaufte. In all den Jahren, in denen ich noch gar keine Zwerghunde hatte, war ich mit Frau Marksteiner bekannt, da mir ihre Papillons immer gut gefielen und sie wie ich auch, auf vielen ausländischen Ausstellungen anzutreffen war. Viele werden es nicht mehr wissen, aber der Dalmatiner war bis 1997 in der FCI Gruppe 9!!! So traf ich Frau Marksteiner mit Ihren BOB-Hunden immer wieder in den FCI-Gruppe IX Bewerben. Selten habe ich eine so freundliche und profunde Kennerin einer Hunderasse, wie Frau Marksteiner eine war, getroffen. Es war immer eine Freude, sich mit ihr über die Zucht- bzw. diverse Blutlinien zu unterhalten. Als Frau Marksteiner erkrankte, erklärte ich mich bereit, Hunde von ihr mit auf Ausstellungen zu nehmen und vorzuführen, da sie ihre Hunde nicht mehr optimal im Ring präsentieren konnte, bzw. nicht so lange von zu Hause fortbleiben wollte. Im Jahr 2009 bat mich meine Mutter bei Frau Marksteiner nachzufragen, wo wir eine vielversprechende Hündin kaufen könnten und Frau Marksteiner gab uns diverse Züchternamen bekannt. Ich selbst bin schon seit Jahren mit Vesa Teivanen „Connection-Papillons“ aus Finnland, durch unsere finnische Verwandtschaft, bekannt. Als Frau Marksteiner Anfang Oktober, durch eine falsch gesetzte Chemotherapie, große Probleme hatte, ihre rechte Hand zu bewegen, bat Sie mich den, Ihr sehr am Herzen liegenden, Jungrüden Treasure Me, zu übernehmen. Sie wollte Treasure noch selbst auf der Klubsiegerschau ausstellen, danach wäre er zu mir gekommen. Leider hat das Schicksal anders entschieden. Fünf Tage vor Ihrem Tod, haben wir noch ein sehr langes Telefonat geführt, in welchem sie sich schon sehr freute, aus dem Spital entlassen zu werden und wieder bei Ihren Hunden sein zu können. Ich hatte mit einigen Freundinnen schon besprochen, dass wir zu ihr kommen würden, um ihr mit den Hunden zu helfen. Haus und Hunde wurden ja in der Zeit Ihres Spitalsaufenthaltes von einer in der Nachbarschaft wohnenden Freundin betreut. Auch wiederholte Frau Marksteiner immer wieder, sollte mit ihr etwas passieren, sie unter keinen Umständen will, dass Hündinnen aus ihrer Zucht zu bestimmten, von ihr auch namentlich genannten Züchtern, kommen. Es war ihr zudem ein Herzenswunsch, die „Schmetterlingswiese“ nicht untergehen zu lassen, deswegen ersuchte sie eindringlich ihre Freundin, dafür Sorge zu tragen, dass gewisse von ihr gezüchtete Hunde weiterhin in der Zucht verwendet und auf Ausstellungen gezeigt werden sollen. Es war für mich ein Schock Donnerstagnacht von Ihrem Ableben zu hören. Nun galt es für die Hunde einen neues, geeignetes Zuhause zu finden. Ich fuhr am Freitag nach Zistersdorf mit dem Gedanken ca. 10 Hunde mitzunehmen, da auch Freundinnen sich angeboten hatten, Tiere in Pflege zu übernehmen, bis wir neue Plätze gefunden hätten. Als ich die Treppen zur Terrasse hinaufging, kam ein Hund wie aus der Pistole geschossen auf mich zugerannt und setzte sich neben meinen Fuß und sah mich mit einem Blick „bitte, bitte nimm mich mit“, an. Ich nahm den Hund auf den Arm und sah, dass es ein Rüde war; nach Kontrolle und Niederschrift der Chipnummer setzte ich den kleinen Mann ins Auto. Nachdem noch weitere 11 Hunde - wer zu mir kam, wurde mitgenommen - eingesammelt waren, fuhren wir nach Hause. Ich war mir nicht ganz sicher, wie die Kleinen auf meine Akita’s, die bei mir im Haus leben, reagieren würden, kannten sie doch nur kleine Hunde. Es war von Anfang an kein Problem! Am Samstag kamen mein Tierarzt und einige Freundinnen und wir kontrollierten nochmals die Chipnummern, fanden heraus, wen ich da „eingefangen“ hatte, die Hunde wurden gebadet, gefönt (alle kannten diese Prozedur), der Tierarzt kontrollierte die Hunde – KEINE einzige Hündin war – gegen anders lautender Aussagen - trächtig!!! Nachdem die Vollmacht über die Hunde bei Frau Homonnai war, teilte mir diese mit, dass die Hündinnen nur kastriert an neue Plätze abgegeben werden dürfen. Nachdem die Hündinnen auf neue Plätze abgegeben worden waren, hatte ich noch die beiden Rüden bei mir. Meine Mutter wollte sofort den mir zugelaufenen Rüden „Love Potion“ bei sich aufnehmen, doch der Kleine hängt an mir wie eine Klette! So beschloss ich, die beiden Rüden "IN MEMORIAM Helga Marksteiner" auszustellen. Dies aus diversen Gründen: - die Hunde sind wirklich sehr schön - sie haben ein freundliches, liebes Wesen - sie sind, nachdem ich die Untersuchungen habe machen lassen, gesund - ich möchte, dass der Name „Schmetterlingswiese“ erhalten bleibt und nicht so schnell vergessen wird Wie sich am ersten Austellungswochenende in Zagreb herausstellte, gefällt es dem kleinen „Potion“ ausgesprochen gut, mit mir im Ring zu sein! Er hat herausgefunden, dass dann meine ungeteilte Aufmerksamkeit nur IHM gilt! Das gefiel ihm dermaßen gut, dass er nur mich ansah und sich mit jedem Tag besser präsentierte. Aber am Allerbesten hat mir gefallen, dass diverse Züchter und Richter zu uns kamen und sagten: Helga sieht das, sie freut sich sicher wahnsinnig, dass du ihre Hund so super präsentierst! Das ist wirklich eine WERBUNG für diese Rasse!! Ich habe vor, die beiden Rüden „In Memoriam – Helga Marksteiner“ in ganz Europa zu zeigen! Denn wir Österreicher können stolz sein, dass solche Tophunde in Österreich gezüchtet wurden! Zum Schluss: |
Meine Mutter hat nun ENDLICH einen Papillon – die kleine Tiara Forussi wohnt nun bei ihr. |
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